Donnerstag, 24. Oktober 2013

Rot wie das Meer

von Maggie Stiefvater

Inhalt:
Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot.


Meine Meinung
Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt; einmal von Kate, auch Puck genannt und Sean. 
Sean ist einer der Charaktere, die ich nach den ersten Worten schon sofort geliebt habe. Er hat etwas Geheimnisvolles, Beherrschtes und Bedachtes, was ich an fiktiven Charakteren unglaublich gerne mag. Sogar wenn er die Geschichte aus seiner Sicht erzählt, behält er das Geheimnisvolle, auch wenn man seine Sicht der Dinge kennen lernt und ihn besser versteht. 

Puck ist auf ihre Art ein starkes Mädchen, das ihr Leben für ihre Familie riskiert. Nach dem Tod ihrer Eltern blieben ihr nur noch ihre zwei Brüder. Jetzt versucht sie mit allen Mitteln, ihren großen Bruder am Fortgehen zu hindern. Mit ihrer direkten, trotzigen und manchmal auch unfreundlichen Art, war sie mir sofort sympathisch.

Die Beziehung zwischen Sean und Puck entsteht sehr langsam und ist auch nur ein Nebenteil der Geschichte. Was genau der Augenmerk der Geschichte ist, kann ich nicht definieren. Es sind sowohl die Entwicklungen der Charaktere, als auch die seltsamen Pferde und die ganze Insel. Eigentlich richtet sich die Aufmerksamkeit auf die gesamte Geschichte. 

Ich bin kein Pferdefan, aber in diesem Buch hatten die Vierbeiner etwas sehr Spezielles - und zwar nicht nur die Tatsache, dass sie fleischfressende Killer sind. Maggie Stiefvater hat die Tiere so beschrieben, dass ich mich am liebsten selbst in den Sattel geschwungen hätte, um über den kalten Strand zu galoppieren. 

Die Atmosphäre in diesem Buch war einmalig. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich selbst auf dieser kalten, windigen Insel. Pucks Haus wirkte so trostlos und kalt, dass ich sogar dachte den Wind zu hören, der an den alten Fenstern rüttelt. Selbst die ungewöhnlichen Szenen in den Ställe, wo sich der vertraute Geruch der Pferde mit dem von Blut vermischt, war so realistisch beschrieben, dass ich beinahe selbst dabei war.
Anfangs ist die Stimmung ziemlich niedergeschlagen, sei es aus Pucks Sicht, oder aus Seans, aber im Laufe der Geschichte ergeben sich auch immer mehr Momente, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. 

Das Buch wurde erst auf den letzten Seiten spannend. Aber durch den genialen Schreibstil konnte ich das Buch trotzdem nicht aus der Hand legen und es übte so etwas wie einen Sog auf mich aus. Ich musste einfach weiterlesen und in die Geschichte eintauchen. Es ist eines dieser Bücher, die ich am liebsten nie beenden würde und ich habe versucht, das Ende so lange wie möglich herauszuzögern, aber irgendwann war die letzte Seite erreicht und ließ mich mit einem melancholischen, aber glücklichen Gefühl zurück, was ich nur habe, wenn ich ein wirklich sehr gutes Buch gelesen habe. 


Bewertung:
Cover: 4/5
Charaktere: 5/5
Idee: 4,5/5
Stil: 5/5
Ausführung: 5/5

Schlecht
Enttäuschung
Ganz in Ordnung
Gut
Super

2 Kommentare:

  1. Ich fand das Buch auch toll :) Übrigens folge ich dir: dabei hast du garkein GFC. Bin etwas verwirrt D:

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    1. Oh ups, das liegt vlt daran, dass ich mal in einem Anflug von "ich muss alles ändern" den GFC irgendwie rausgekickt habe o.O Ist mir bis jetzt gar nicht aufgefallen, danke für den Hinweis :D

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