von Frances G.Hill
Inhalt:
Lilya wächst behütet bei ihrem Großvater als reiche Banu auf und hat alles was das Herz begehrt. Doch eines Tages verwandeln sich die hässlichen Narben auf ihrer Haut in seltsame Zeichen. Ihr Großvater beginnt sich sonderbar zu verhalten und immer wieder taucht der Gott Naga in ihrem Leben auf. Alles hat offenbar mit dem verfluchten Prinzen zu tun, dem der Naga einen Bann auferlegt hat um eine Wette zu gewinnen.
Meinung:
Lilya ist anfangs ein recht verwöhntes Mädchen, das keine
Ahnung vom realen Leben hat. Sie wächst behütet im Palast ihres Großvaters auf
und führt ein sehr annehmliches Leben mit Dienstboten und Sklaven.
Sie verlässt selten das Haus und wenn sie es tut, strengt es sie ziemlich an. Lieber
bleibt sie den ganzen Tag im Haus oder in den Gärten und schreibt Briefe an
ihren Seelenbruder. Sie wird von ihren Verwandten nicht gemocht und gehänselt,
weil sie eine dunkle Haut wie die Wüstenmenschen und hässliche Narben hat. Die
einzigen Menschen die sie mag, sind
ihr Kindermädchen Ajjaja und ihr Großvater, der ein Magier ist. (im Buch als
Magiyer bezeichnet).
Sie lässt sich von ihrem
Großvater herumkommandieren und tut, was
man ihr sagt, obwohl sie oft auch frech und stolz ist. Im Laufe der Geschichte
verändert sie sich etwas, aber bleibt trotzdem das stolze Mädchen, dass sich
von niemanden herumkommandieren lässt - selbst von einem Gott nicht. Das war
mir teilweise unsympathisch, aber nachdem das Buch andere sehr sympatische und
liebenswerte Charaktere hat, konnte ich darüber hinweg sehen.
Den Prinz Massinissa lernt man
nur teilweise kennen. Man bekommt zwar soviel mit, dass er von einem strengen
und teilweise vielleicht grausamen Kronprinzen zu einem besseren Mensch wird,
durch das, was er während seines
Fluchs erleben muss.
Mein Lieblingscharakter war
Udad, der erst viel später im Buch vorkommt.
Damit komme ich auch gleich zu etwas, dass ich
ein bisschen schade finde: Der Anfang des Buches ist etwas langweilig. Man
lernt Lilya, ihr Umfeld und die Art wie sie lebt kennen. Aber es passiert so
gut wie nichts. Erst ab der Mitte der Geschichte nimmt die Handlung eine
Wendung und von da an war ich begeistert. Die Menschen um Lilya und ihre
Beziehung zu ihnen werden viel interessanter und intensiver und es kommt
endlich Spannung hinzu.
Der Schreibstil und der
Handlungsort erinnern an eine Geschichte aus 1001 Nacht. Alles wirkt wie aus
einem Märchen, das man von jemand erzählt bekommt. Gerüche und Farben dieser
Welt werden wirklich intensiv beschrieben, sodass man das Gefühl hat mitten
drin zu sein. Anfangs hatte ich wegen diesem Schreibstil Probleme mich wirklich
in die Geschichte hineinzuversetzen. Aber wie schon gesagt, ab der Hälfte des
Buches war ich begeistert und mich hat der blumige Stil auch nicht mehr
gestört.
Ein kleiner Kritikpunkt ist
auch das Ende mit dem ich nicht so ganz zufrieden war. Es ging mir alles zu
schnell und die Entwicklung einiger Dinge haben mir nicht gefallen.
Aber ansonsten ist es ein
wirklich schönes Buch, das ich nur empfehlen kann.
Bewertung:
Cover: 5/5
Charaktere: 3,5/5
Idee: 4/5
Stil: 4/5
Ausführung: 4/5
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