Montag, 17. September 2012

Drachenhaut

von Frances G.Hill


Inhalt:
Lilya wächst behütet bei ihrem Großvater als reiche Banu auf und hat alles was das Herz begehrt. Doch eines Tages verwandeln sich die hässlichen Narben auf ihrer Haut in seltsame Zeichen. Ihr Großvater beginnt sich sonderbar zu verhalten und immer wieder taucht der Gott Naga in ihrem Leben auf. Alles hat offenbar mit dem verfluchten Prinzen zu tun, dem der Naga einen Bann auferlegt hat um eine Wette zu gewinnen.

Meinung:

Lilya ist anfangs ein recht verwöhntes Mädchen, das keine Ahnung vom realen Leben hat. Sie wächst behütet im Palast ihres Großvaters auf und führt ein sehr annehmliches Leben mit Dienstboten und Sklaven. Sie verlässt selten das Haus und wenn sie es tut, strengt es sie ziemlich an. Lieber bleibt sie den ganzen Tag im Haus oder in den Gärten und schreibt Briefe an ihren Seelenbruder. Sie wird von ihren Verwandten nicht gemocht und gehänselt, weil sie eine dunkle Haut wie die Wüstenmenschen und hässliche Narben hat. Die einzigen Menschen die sie mag, sind ihr Kindermädchen Ajjaja und ihr Großvater, der ein Magier ist. (im Buch als Magiyer bezeichnet).
Sie lässt sich von ihrem Großvater herumkommandieren und tut, was man ihr sagt, obwohl sie oft auch frech und stolz ist. Im Laufe der Geschichte verändert sie sich etwas, aber bleibt trotzdem das stolze Mädchen, dass sich von niemanden herumkommandieren lässt - selbst von einem Gott nicht. Das war mir teilweise unsympathisch, aber nachdem das Buch andere sehr sympatische und liebenswerte Charaktere hat, konnte ich darüber hinweg sehen. 

Den Prinz Massinissa lernt man nur teilweise kennen. Man bekommt zwar soviel mit, dass er von einem strengen und teilweise vielleicht grausamen Kronprinzen zu einem besseren Mensch wird, durch das, was er während seines Fluchs erleben muss. 
Mein Lieblingscharakter war Udad, der erst viel später im Buch vorkommt. 

Damit komme ich auch gleich zu etwas, dass ich ein bisschen schade finde: Der Anfang des Buches ist etwas langweilig. Man lernt Lilya, ihr Umfeld und die Art wie sie lebt kennen. Aber es passiert so gut wie nichts. Erst ab der Mitte der Geschichte nimmt die Handlung eine Wendung und von da an war ich begeistert. Die Menschen um Lilya und ihre Beziehung zu ihnen werden viel interessanter und intensiver und es kommt endlich Spannung hinzu.

Der Schreibstil und der Handlungsort erinnern an eine Geschichte aus 1001 Nacht. Alles wirkt wie aus einem Märchen, das man von jemand erzählt bekommt. Gerüche und Farben dieser Welt werden wirklich intensiv beschrieben, sodass man das Gefühl hat mitten drin zu sein. Anfangs hatte ich wegen diesem Schreibstil Probleme mich wirklich in die Geschichte hineinzuversetzen. Aber wie schon gesagt, ab der Hälfte des Buches war ich begeistert und mich hat der blumige Stil auch nicht mehr gestört.

Ein kleiner Kritikpunkt ist auch das Ende mit dem ich nicht so ganz zufrieden war. Es ging mir alles zu schnell und die Entwicklung einiger Dinge haben mir nicht gefallen.
Aber ansonsten ist es ein wirklich schönes Buch, das ich nur empfehlen kann.


Bewertung:
Cover: 5/5
Charaktere: 3,5/5
Idee: 4/5
Stil: 4/5
Ausführung: 4/5


Schlecht
Enttäuschung
Ganz in Ordnung
Gut
super

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